Die Geschichte von St. Anton am Arlberg hat mit der Eisenbahn 1884 richtig Fahrt aufgenommen. Zudem wurde 1901 einer der ältesten und größten Skiclubs der Welt gegründet, auch die Bruderschaft St. Christoph – eine karitative Vereinigung, die weltweit mehr als 23.500 Mitglieder (Brüder und Schwestern) zählt, ist mehr als bekannt und vieles vieles mehr.
St. Anton am Arlberg wird die Wiege des alpinen Skilaufs genannt. Viele St. Antoner sind Mitte des 20. Jahrhunderts in die Welt hinaus gegangen, um Menschen in Australien, Südamerika und Nordamerika das Skifahren beizubringen, und halfen beim Aufbau des Skitourismus auf diesen Kontinenten mit – darauf können wir stolz sein.
Viele der bekanntesten Skiorte von Nordamerika wurden von St. Antoner Pionieren so maßgeblich beeinflusst, dass sie nun in deren Halls of Fame verewigt sind. Andere wiederum blieben zu Hause und opferten zum Teil ihre aussichtsreichen Skikarrieren oder kamen wieder nach Hause zurück, um sich in St. Anton etwas aufzubauen. Seien es Häuser aber eben auch Betriebe.
Um diesen Pionieren/-innen ein bleibendes und ehrendes Andenken zu geben, von ihrem Handeln und Tun zu lernen, dies für uns, unsere Kinder und Enkelkinder zu bewahren und die Entwicklung von St. Anton am Arlberg zu dokumentieren, wurde der gemeinnützige Verein Zeitzeugen St. Anton am Arlberg, auf Initiative von Egon Habicher jun., im März 2023 gegründet.
Durch die Tätigkeit des Verein Zeitzeugen St. Anton am Arlberg soll unwiederbringliches Wissen über die langen Traditionen der Land- und Almwirtschaft, Bräuche, Tourismus, Veränderungen des Ortsbildes, Alltagsverhalten, neue Verkehrslösungen (z.B. Bahnbau), kommunaler Bautätigkeiten und Bauwerke, Siedlungstätigkeit, schulische, soziale und klerikale Einrichtungen, Sportanlagen und sportliche Erfolge, die heimische Wirtschaft, Gastwirtschaft und Berufsleben sowie Katastrophen und Ereignisse für die nachfolgenden Generationen erhalten bleiben und wissenschaftlich erforscht werden.
„Bei diesem Projekt geht es um unseren Heimatort St. Anton am Arlberg und darum die tolle Geschichte, die Entwicklung und die wahnsinnig interessanten Erzählungen jedes einzelnen festzuhalten, mittels eines digitalen wissenschaftlichen Archivs zusammenzuführen, zu archivieren, wissenschaftlich zu erforschen und der Öffentlichkeit und Wissenschaft in verschiedenen Formen zugänglich zu machen“, so definiert Egon Habicher das Anliegen des Vereins.
Durch das Sammeln von Erfahrungsberichten aus dem Leben von Zeitzeugen so wie die Erhaltung, Erinnerung und Veröffentlichung dieser Wahrnehmungen, wobei sowohl einheimische und ortsansässige Personen als auch langjährige Stammgäste St. Antons oder sonstige Zeitzeugen, bei denen sich eine Assoziation zum Arlberg herstellen lässt, zu ihren Heimaterlebnissen und Erlebnissen am Arlberg befragt werden, ergibt sich ein großes Ganzes über die Geschichte von St. Anton am Arlberg.
Beim langfristig angelegten Projekt „Zeitzeugen St. Anton am Arlberg“ geht es neben der wissenschaftlichen Perspektive, dem Historischen, der gesamten Entwicklung des Ortes und der Lebensweise der Einwohner auch darum, dass wir versuchen, biographisches Erzählen mit in den Mittelpunkt zu rücken.
„Wir erfahren bei den Interviews unheimlich tolle Details und Unbekanntes zu St. Anton am Arlberg und erfahren eine so große Freude, Dankbarkeit und Begeisterung bei unseren Zeitzeugen und ihren Familien, das ist einfach wunderbar“, ist das Team des Vereins überwältigt.